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Frühförderung

Das Wichtigste in Kürze

  • Frühförderung unterstützt Kinder mit Entwicklungsverzögerungen
  • Ambulantes Angebot in Frühförderstellen oder mobil Zuhause / in Kitas
  • Das Angebot ist kostenlos für Familien
  • Frühförderstellen helfen bei der Beantragung

Was ist Frühförderung?

Zielgruppe der Frühförderung sind Babys und Kinder im Vorschulalter. Das frühe Erkennen und die frühe individuelle Förderung sind wichtig, um Entwicklungsverzögerungen zu vermeiden und den besonderen Bedürfnissen behinderter Kinder in der frühen Kindheit gerecht zu werden. Das Kind soll durch Förder- und Behandlungsmaßnahmen in seinen körperlichen, seelischen und sozialen Fähigkeiten gezielt unterstützt werden.

Frühförderung setzt sich zusammen aus:

  • Leistungen der medizinischen Rehabilitation: Diagnostik, ärztliche Behandlung, Heilmittel wie Physio-, Ergo- und Logopädie etc.
  • Heilpädagogische Leistungen: Spieltherapie, Musik und Basteln, Leistungen der Psychomotorik etc.
  • Leistungen zur Beratung, Anleitung und Unterstützung der Eltern

Warum ist Frühförderung so wichtig?

Nie wieder verläuft die Entwicklung eines Kindes so schnell wie in den ersten Lebensjahren. Zu dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn rasant. In allen Bereichen wie Bewegung und Wahrnehmung, Sprache und Denken sowie im Sozialverhalten werden wichtige Grundlagen gelegt. Das Gehirn hat vor allem in dieser Zeit die Fähigkeit, Beeinträchtigungen in manchen Bereichen durch gezielte Förderung auszugleichen. Daher ist frühe Hilfe immer wirksame Hilfe. Es gilt: je früher, desto besser.

Mobile und ambulante Hilfen

Ambulante Frühförderung findet meist in sogenannten Frühförderstellen statt, wo bereits alle nötigen Materialien, wie z. B. Bücher, Spielzeug oder medizinische Hilfsmittel vorhanden sind. Hier können Eltern auch in Kontakt mit anderen Familien kommen, denen es ähnlich geht. Ambulante Hilfen können auch in den Sozialpädiatrischen Zentren [Externer Link], kurz SPZ, erbracht werden.

Bei der mobilen Frühförderung kommen die Fachkräfte nach Hause. Beratung und Förderung des Kindes finden somit in vertrauter Umgebung statt. Grundsätzlich kann Frühförderung auch im Kindergarten erfolgen, beispielsweise wenn die Eltern ganztägig berufstätig sind.

Glühbirne Tipp:

Suchen Sie eine Frühförderstelle und erkundigen Sie sich, welches Leistungsangebot besteht. Fragen sie nach, ob Hausbesuche möglich sind. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Fühlen Sie sich gut aufgehoben, gut beraten? Scheuen Sie sich nicht, die Frühförderstelle auch zu wechseln oder bei Bedarf zu pausieren. Vielleicht gibt es andere Leistungen, die Ihrem Kind zu diesem Zeitpunkt besser tun.

 

Wo finde ich eine Frühförderstelle?

Unter www.frühförderstellen.de gibt es eine Suchmaschine, mit der Sie eine wohnortnahe Einrichtung finden können. Alternativ können Ihnen auch Kinderärzt:innen, das Gesundheitsamt oder die örtliche Lebenshilfe helfen, ein Frühförderstelle oder ein Sozialpädiatrisches Zentrum zu finden.

Wer trägt die Kosten?

Frühförderung ist für Eltern und Kinder immer kostenlos und wird einkommensunabhängig gewährt.

Frühförderung setzt sich aus verschiedenen ärztlichen und heilpädagogischen Einzelleistungen zusammen, daher werden die Kosten von verschiedenen Leistungsträgern bezahlt. Das ist die Krankenkasse, die Sozialhilfe als Träger der Eingliederungshilfe (in NRW: die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe) oder bei Kindern mit einer seelischen Behinderung auch die Kinder- und Jugendhilfe.

Wie beantrage ich eine Frühförderung?

Die Kinderärztin oder der Kinderarzt stellt bei Bedarf eine Verordnung aus. Das kann eine Verordnung über einen Erstdiagnostik oder über heilpädagogische Leistungen sein. Mit dem Rezept kann man dann den Antrag auf Frühförderung beim Sozialamt stellen. Meist läuft die Beantragung aber über die Fachkräfte der Frühförderstelle selbst. Eltern sollten sich deshalb mit der Verordnung direkt an eine lokale Frühförderstelle wenden.

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