Bild: Schaschlik-Spieß mit Therapieformen

Therapien

Das Wichtigste in Kürze

  • Therapien fördern die motorische, geistige und soziale Entwicklung
  • Sie stärken Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein
  • Therapieziele müssen sich an die Bedürfnisse des Kindes anpassen
  • Hilfreich ist die Vernetzung von Therapeuten untereinander

Therapien



Es gibt zahlreiche Therapieformen, die für die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen entwickelt wurden. Werden diese Kinder möglichst früh, am besten schon im Säuglingsalter, durch gezielte Therapiemethoden unterstützt, können sie gestärkt und sicher in ihrer individuellen Entwicklung reifen.

Bei den Therapien geht es um die Förderung von Körperspannung und Bewegung, um die Stärkung des Sprechens oder des non-verbalen Ausdrückens, um die Förderung von Sinneswahrnehmungen oder das Eingehen auf psychische Beeinträchtigungen.

Zu den wichtigsten Zielen einer Therapie gehören je nach Behinderung:

  • die geistige, sprachliche und motorische Förderung
  • das Erlernen sozialer Interaktion (Beziehungsaufbau, Konfliktfähigkeit)
  • der Aufbau von Selbstsicherheit und Selbständigkeit

Inmitten des großen Angebotes an Therapien gibt es drei Therapieformen, die als „Basis-Therapien“ bezeichnet werden können:

  1. Die Physiotherapie zur Förderung der Bewegungsfähigkeit eines Kindes
  2. Die Ergotherapie zur Schulung von Konzentration, Alltagsfertigkeiten und Sozialverhalten
  3. Die Logopädie zum Erlernen und Verbessern von Sprache oder anderen Kommunikationswegen und als Hilfe bei Ess- und Schluckstörungen

Innerhalb dieser Gruppen gibt es weitere, individuelle Therapieansätze wie z.B. das Bobath-Konzept (Muskelspannung), das Castillo Morales-Konzept (bei neurologischen Störungen), die Padova-Sprachtherapie oder auch das Frühe Lesen (Sprachtherapie).

Eine Auswahl an bekannten Therapiearten mit kurzer Beschreibung finden Sie auf dem Portal von Finifuchs [Externer Link]. Neben den von der Krankenkasse bezahlten Therapien gibt es weitere alternative Therapieformen, die in der Regel privat bezahlt werden müssen oder nur in begründeten Einzelfällen übernommen werden. Dazu zählen z.B. tiergestützte Therapien, therapeutisches Reiten oder das Tomatis-Hörtraining.

Glühbirne Tipp:

Bei einigen Therapieformen wird das Thema Behinderung in der Ausbildung leider nur wenig mitgedacht. Daher ist es sinnvoll, Therapeut:innen gezielt nach ihren Erfahrungen in dem Bereich und nach eventuellen Weiterbildungen zu befragen. Auch hier lohnt es sich Kontakt zu anderen Eltern in der Umgebung aufzunehmen, um nach spezialisierten Therapeut:innen zu fragen.

 

Meistens ist es bei Kindern mit Behinderung notwendig, Therapien über lange Zeiträume anzuwenden. Umso wichtiger ist es, regelmäßig auch kurzfristige Therapieziele zu stecken, zu besprechen und zu überprüfen. Das hilft Kindern und Eltern dabei, motiviert am Ball zu bleiben und auch kontinuierlich zu überprüfen, ob die Therapie (noch) sinnvoll ist. Zum Beispiel sollte man in der Logopädie nicht mit dem Ziel „Mein Kind soll sprechen“ ansetzen. Je nach Entwicklungsstand kann auch erst mal ein Ziel wie „Das Kind soll 15 Minuten am Tisch mitarbeiten“ oder „Das Kind soll 5 Laute gezielt nachsprechen“ sinnvoll sein.

Glühbirne Tipp: Den Erfahrungsbericht einer pflegenden Mutter zum Thema Therapien finden Sie hier

 

Da es oft vorkommt, dass ein Kind mehrere Therapien bekommt, empfiehlt es sich die Therapeut:innen untereinander zu vernetzen. Das können direkte Absprachen sein oder auch ein Moderierter Runder Tisch, der z.B. in der KiTa stattfindet und auch das pädagogische Personal mit einbezieht. Dadurch kann man sich auf gleiche Ansprachen einigen oder auch Ziele miteinander verknüpfen. Außerdem tut es jedem Elternteil gut, wenn die Bezugspersonen zusammensitzen und erzählen, welche Fähigkeiten das Kind entwickelt hat und wie sie persönlich das Kind wahrnehmen.

 

 

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